Die Augen des Menschen können elektromagnetische Schwingungen im Wellenlängenbereich von 380-780 nm als Licht wahrnehmen. Auf der lichtempfindlichen Netzhaut (Retina) des Auges entwirft der lichtbrechende Apparat (bestehend aus Hornhaut, Augenkammerwasser, Linse und Glaskörper) ein auf dem Kopf stehendes, seitenverkehrtes Bild. Dieses Bild wird durch die Sehzellen mithilfe von Farbstoffen (z.B. Rhodopsin) in Nervenimpulse umgewandelt. Diese werden über den Sehnerv (s. Gehirnnerven) zum Sehzentrum der Großhirnrinde (s. Cortex cerebri, Telencephalon) weitergeleitet, wo die Sehwahrnehmung (s. Wahrnehmung) erfolgt.
Die Menge des einfallenden Lichts kann von der Iris durch Verkleinern oder Vergrößern der Pupille und durch Vorgänge innerhalb der Netzhaut gesteuert werden (s. Adaptation). Die Scharfeinstellung des Auges auf verschiedene Entfernungen erfolgt durch Veränderung der Linsenkrümmung (s. Akkommodation). Auf der Netzhaut des Auges ist die Sehgrube (s. Fovea centralis) der Ort des schärfsten Sehens. Sie liegt im sog. gelben Fleck.