Das Nivelliergerät besteht aus dem Oberbau und dem Unterbau. Der Oberbau ist das eigentliche optische Gerät mit dem Zielfernrohr. Der Unterbau besteht aus der Bodenplatte und drei Fußschrauben. Er wird mit einer Schraube fest mit einem Stativ verbunden. Mit Hilfe der Fußschrauben und einer Dosenlibelle wird der Oberbau vor der Messung ganz genau horizontal ausgerichtet. Der Oberbau ist so auf dem Unterbau befestigt, dass das Fernrohr horizontal im Vollkreis gedreht werden kann. Der Vollkreis wird in 360° beziehungsweise 400 Gon eingeteilt. Wenn das Gerät horizontal ausgerichtet ist, liegen alle Punkte, die durch die Drehung mit dem Fernrohr anvisiert werden können, auf einer Höhe, dem sogenannten Instrumentenhorizont.
Nivelliergeräte gibt es in unterschiedlichen Bauformen. Einfache Baunivelliergeräte werden über ein Kugelgelenk horizontal ausgerichtet. Die Kontrolle erfolgt mit Hilfe einer Dosenlibelle. Eine Dosenlibelle ist ein rundes, nach oben kugelförmig geschliffenes Glasgefäß, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Im Gefäß ist eine Luftblase eingeschlossen. Wenn die Luftblase sich direkt unter der Markierung in der Mitte befindet, ist die Libelle und damit das Gerät horizontal ausgerichtet. Die horizontale Feineinstellung wird an einer Röhrenlibelle abgelesen. Neuere Geräte haben eine automatische Horizontierung. Bei ihnen wird nur die horizontale Grobeinstellung mit der Dosenlibelle vorgenommen.
Um einen Höhenunterschied zwischen bestimmten Punkten im Gelände zu messen, werden an diesen Punkten Nivellierlatten lotrecht aufgestellt. An den Nivellierlatten befinden sich Messskalen. Das Nivelliergerät wird aufgestellt und horizontal ausgerichtet. Mit dem Zielfernrohr werden die Latten nacheinander anvisiert. Im Innern des Fernrohrs befindet sich ein Fadenkreuz. Das Fernrohr wird so eingestellt, dass die senkrechte Linie des Fadenkreuzes mittig zur Nivellierlatte steht. Die waagerechte Linie markiert die Höhe des Instrumentenhorizonts. An der Skala einer anvisierten Nivellierlatte kann man die Höhe des Instrumentenhorizonts über dem Geländepunkt genau ablesen. Die ermittelten Werte werden in einem Aufnahmeprotokoll notiert. Der Höhenunterschied zwischen zwei Geländepunkten ergibt sich aus der Differenz der beiden entsprechenden Werte.
Im Gartenbau werden Nivelliergeräte zur Ermittlung des Höhenunterschieds im unebenen Gelände zum Beispiel für den Treppenbau und zum Messen von Entfernungen eingesetzt.
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