Die als Ethnologie bezeichnete Wissenschaft vergleicht Völker und ihre Kulturen. Dabei richtet sich diese vergleichende Forschung vorwiegend auf folgende Hauptbereiche: Transzendenz (Religion und Magie), Organisation der sozialen Beziehungen, Stand der Technik sowie Kunst und Spiel. Der besondere Nutzen der Ethnologie für die Soziale Arbeit besteht in ihren wissenschaftlichen Beiträgen über das Fremde. In Verbindung mit den Aussagen der anderen Sozialwissenschaften, die sich mit den menschlichen Lebensbedingungen beschäftigen (Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaft), kann sich hieraus eine wissenschaftlich fundierte fachliche Praxis des Dialogs mit dem Fremden ergeben (Vorurteil, Stigmatisierung, Ausländer, Immigration). Das ist zum Beispiel der Fall, wenn in der Familienberatung die Vorstellungen von Ehe und Familie aus den vom Islam geprägten ländlichen Verhältnissen verglichen werden mit den christlich-abendländischen Vorstellungen zu diesem Thema in großstädtischen Lebenswelten (Lebensweltorientierung). Die ethnologische Sichtweise ist in jüngster Zeit auch als Forschungsmethode und als Erkenntnisquelle für die Soziale Arbeit vorgestellt worden. Sie soll helfen, die für den Sozialarbeiter und Sozialpädagogen häufig fremden Lebenswelten der Klienten zugänglich zu machen. |
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