HENNING unterschied sechs Grundqualitäten: würzig, blumig, fruchtig, harzig, brenzlig und faulig. Eine Ordnung dieser Grundgerüche wurde mit dem Schema des G.s angestrebt. Die sechs Qualitäten sind demnach an den sechs Ecken eines Prismas stehend zu denken, dazwischen liegen die Übergänge.
Das den Geruch aufnehmende Organ (Regio olfactoria) ist die in der obersten der drei Nasenmuscheln liegende Riechschleimhaut. Die mit dem Atemzug emporströmenden Gase werden hier als Geruch wahrgenommen (s. Wahrnehmung). Die absolute Reizschwelle (s. absolute Schwelle, Reiz) ist sehr niedrig. Bei mehreren, gleichzeitig wahrgenommenen Gerüchen setzt sich der stärkste bzw. gefühlsbetonteste durch (s. Gefühl).
Das Riechzentrum hat seinen Sitz beim Menschen im Hippocampus (s. Gehirn) und Uncus. Zum Geruchsorgan führt über den Bulbus olfactorius die Filia olfactoria.
Es wird vermutet, daß der G. genetisch (s. Genetik) der älteste Sinn des Menschen ist. Geruch und Gefühlsleben sind eng verbunden. Dies schlägt sich in der Redewendung nieder, jemanden nicht riechen zu können.