Definition:
BROADBENT (1958) nahm an, daß das Wahrnehmungssystem (s. Wahrnehmung) einen selektiven (s. Selektion) Filtermechanismus enthält. Er vermutete, daß die Eingangswahrscheinlichkeit bestimmter Reizinformationen erhöht, gleichzeitig aber die Zufuhr anderer Informationen blockiert ist. Beispiel: Aus einer Vielzahl ankommender Reize wird vom selektiven Filter jener Reiz ausgewählt, dessen physikalische Charakteristiken überlegen sind. Auf einer Party, wo viele Menschen reden, könnte dies z.B. der lauteste Schwätzer sein, der wahrgenommen wird. Das Filtermodell bezieht sich damit auf die eingeschränkte Bearbeitungskapazität des Systems insgesamt. Die Wahrscheinlichkeit, daß der einem Signal entsprechende Erregungsfluß weitergeleitet wird (s. Erregung), hängt von verschiedenen Faktoren ab wie z.B. der Reizintensität, der biologisch-motivationalen Bedeutung oder dem Neuigkeitswert.Broadbents F. dient einerseits der Erklärung der Selektivität der Aufmerksamkeit, andererseits kann man mit ihrer Hilfe den Abfall der Leistung in sog. Vigilanzversuchen (Wachbleiben der Versuchsperson) interpretieren.