Der Begriff Diagnose wird im Allgemeinen in der Medizin für verschiedene Methoden zur Feststellung von körperlichen oder seelischen Krankheiten verwendet. In der Sozialen Arbeit wurde der Begriff im Rahmen der Professionalisierung in die Fachdiskussion eingeführt. Bei dem dabei entwickelten Verfahren der psychosozialen Diagnose geht es um das Sortieren, Zuordnen und Gewichten der in der Anamnese erhaltenen Informationen. Hierbei ist unter anderem die Frage zu klären, welches Problem vorliegt und welches weitere Vorgehen darauf aufbauend einzuleiten ist, zum Beispiel in Form einer Einzelfallhilfe. Anamnese und Diagnose sowie weitere Handlungsarten der Sozialen Arbeit (beispielsweise die Intervention) sind eng miteinander verknüpft. Die so vorgenommene Bewertung der Informationen enthält das Risiko einer, wenn auch eventuell unbeabsichtigten, Stigmatisierung von Klienten, vor allem, wenn defizitäre Faktoren ohne ergänzenden oder klärenden Kontext in den Vordergrund gestellt werden. Der Begriff der psychosozialen Diagnose wird aufgrund eines sich im Wandel befindlichen Verständnisses Sozialer Arbeit zunehmend durch Begriffe wie zum Beispiel Problemerfassung oder Hypothesen ersetzt. |
1 (176) |
|||
|
|||
2 (177) |
|||
|
|||
3 (178) |
|||
|