Internationalität
- internationalism
- Internationalität bezeichnet die Überstaatlichkeit oder Zwischenstaatlichkeit. Sie wird angestrebt, wenn es um Regelungen geht, die nicht nur einen, sondern mehrere Staaten oder Völker betreffen. Problemstellungen und Lösungsmöglichkeiten ergeben sich für die Soziale Arbeit heute nicht mehr nur auf nationaler Ebene. Es gibt vielfältige Einflüsse aus dem Ausland (Ausländer) zu beachten; die Internationalität der Arbeit von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen hat zugenommen. Dabei können verschiedene Aspekte festgestellt werden:
- Insbesondere Prozesse der Immigration verursachen in Deutschland neue Aufgaben für die Soziale Arbeit (Ethnologie, Aussiedler).
- Es gibt eine gewisse Tendenz zur Annäherung der nationalen Systeme der Sozialen Sicherung. Für die Verhältnisse in Deutschland ist vor allem die Entwicklung zur Europäischen Union (EU) von Bedeutung. Neben der Europäischen Menschenrechtskonvention sichert die Europäische Sozialcharta wirtschaftliche und soziale Rechte der Bürger in den Ländern der EU. Diese Tendenz zur Zusammenarbeit jenseits des nationalen Rahmens zeigt sich auch in der Internationalen Jugendarbeit.
- Die nationalen Organisationen der Sozialen Arbeit entwickeln zunehmend Tendenzen zum Zusammenschluss auf internationaler Ebene. Die International Association of Schools of Social Work (IASSW) ist der Zusammenschluss von über 400 Hochschulen und anderen Ausbildungsstätten für Sozialarbeiter und Sozialpädagogen in über 90 Ländern. Das International Council on Social Welfare (ICSW) organisiert seit 1928 internationale Fachkonferenzen zum Austausch von Informationen und Erfahrungen. Das Europäische Fürsorgeabkommen dient bei Bedarf der Hilfeleistung für Angehörige der Vertragsstaaten, die sich im Gebiet eines anderen Vertragsstaates aufhalten. Die Fédération Internationale des Communautés Éducatives (FICE) ist eine internationale Fachorganisation insbesondere für Fragen der Heimerziehung.