Im engeren und klinischen Sinn versteht man unter E. die im DSM-III-R (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) definierten Syndrome Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Pica (abnorme Essensgelüste), Rumination (Wiederkäuen) im Kindesalter und anderweitig nicht klassifizierte E. Von praktischer klinischer Bedeutung sind vor allem zwei Formen der E.: Anorexia nervosa und Bulimia nervosa. Bei beiden Störungen sind hauptsächlich Mädchen bzw. junge Frauen betroffen. Bei der Anorexia beginnt die Krankheit meist zwischen Ende der Pubertät und dem 25. Lebensjahr, bei der Bulimie liegt der Krankheitsbeginn in der Regel zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr.
E. haben in den letzten Jahren epidemieartig zugenommen. Als Rahmenbedingung hierfür gilt das gesellschaftliche Schlankheitsideal (s. Ideal) und das daraus resultierende kollektive Diätverhalten von Frauen. E. werden mit Verhaltenstherapie oder kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätzen behandelt. Dabei wird auf eine Veränderung des Eßverhaltens und auf eine Modifikation der Einstellung bezüglich Figur und Körpergewicht hingearbeitet.
Hinweise zur Form: bayrischer Dialekt