Der Russe A.R. LURIA hat als erster den Versuch unternommen, psychische Vorgänge durch die Messung feinster motorischer Reaktionen zu beurteilen. Das psychische Geschehen äußert sich in motorischen Vorgängen besonders deutlich bei Angst- und Schreckreaktionen (s. Angst, Schreck), z.B. bei Unfällen.
Psychomotorische Besonderheiten sind Tics, Stottern oder Zittern (Tremor).
Die P. kann auf verschiedene Art und Weise durch psychische Krankheiten oder Hirnläsionen (s. Läsion) gestört werden. Bei manischen Zuständen (s. Manie) ist z.B. das psychomotorische Tempo beschleunigt, bei Bewußtseinstrübung (s. Bewußtseinsstörung) dagegen ist es verlangsamt. Bei Erkrankungen des Nervensystems wie z.B. den Psychosen kann Bewegungsarmut (Hypokinese) oder Bewegungsüberschuß (Hyperkinese) auftreten.