Die Bezeichnung S. geht auf den französischen Schriftsteller D.A.F. Marquis DE SADE (1740-1814) zurück. In einer Reihe obszöner Romane beschrieb de Sade sehr realistisch Perversionen dieser Art. 1886 führte R. von KRAFFT-EBING unter Bezugnahme auf die Werke de Sades diesen Begriff für eine Form der sexuellen Perversion ein. Die Befriedigung des Geschlechtstriebs (s. Geschlecht, Trieb) ist an die Demütigung und Mißhandlung des Partners gebunden. Sadistische Handlungen reichen von Beißen, Kratzen und Schlagen über Auspeitschen mit schwersten Verletzungen.
Psychoanalytisch (s. Psychoanalyse) betrachtet versteht man unter S. eine Abwehr von Kastrationsängsten. Das, was der Sadist befürchtet, vollzieht er aktiv (symbolisch (s. Symbol)) an anderen Menschen.
Nach E. FROMM kennzeichnet der S. die Selbstbehauptung eines psychischen Krüppels, dem es an innerer Produktivität fehlt.