Von chronischen S.en spricht man dann, wenn ein Dauerschmerz vorliegt oder wenn Schmerzen immer wiederkehren. Beispiel: Rückenschmerzen, Tumorschmerzen, Kopfschmerzen bei Migräne usw. Sinnesphysiologisch (s. Sinne, Physiologie) gesehen besteht beim chronischen S. häufig keine eindeutige Beziehung zwischen dem Ausmaß der Organschädigung und der Schmerzintensität. Das gilt vor allem dann, wenn der Schmerz für lange Zeit fortbesteht.
Beim chronischen S. kommt es im Verlauf der Zeit zu einer deutlichen Lösung des Schmerzerlebnisses von der ursprünglich zugrunde liegenden Störung. Diese Verselbständigung läßt den chronischen S. als ein eigenständiges Krankheitssyndrom erscheinen, das sich deutlich vom akuten Schmerz abhebt. Der chronische S. hat keine physiologische Funktion. So gesehen sind viele chronische S.en sinnlos und sollten gelindert werden. Es darf dabei aber nicht übersehen werden, daß chronische S.en eine klare soziale Funktion haben können. Gegen eine Schmerzbeseitigung spricht, wenn dadurch das soziale Gefüge, in dem der Schmerzkranke lebt, ernsthaft bedroht würde.
Hinweise zur Form: bayrischer Dialekt