Die Notwendigkeit zu einer speziellen Jungenarbeit in der Jugendarbeit hat sich im Zusammenhang mit der Diskussion um die Mädchenarbeit entwickelt. Unter dem Einfluss der Frauenbewegung (Emanzipation), kam es zu der Erkenntnis, dass Jugendarbeit praktisch Jungenarbeit war. Vertreter der daraufhin entwickelten Mädchenarbeit forderten parallel eine sozialpädagogische Jungenarbeit mit dem Ziel, männliches Dominanz- und Abwertungsverhalten gegenüber Frauen abzubauen. Ansatzweise wurde diese Forderung im Jugendbildungsbereich aufgenommen und umgesetzt. Jungenarbeit will dazu beitragen, dass Jungen ein Selbstbewusstsein entwickeln, welches sich ohne die Abwertung von Mädchen und Frauen aufbaut. Jungen sollen Empathie einüben und lernen, sich in die andere Geschlechterrolle hineinzuversetzen. Dabei sollen sie bessere Fähigkeiten zum Ausdruck ihrer Gefühle und Befindlichkeiten erwerben. Jungenarbeit berücksichtigt, dass Jungen im frühen Kindes- und Schulalter die erwünschten männlichen Verhaltensmuster kaum vorbildhaft erleben, da vorwiegend Frauen die Alltagsversorgung und Erziehung übernehmen. Sozialarbeiter und Sozialpädagogen in der Jungenarbeit versuchen deshalb, den Jungen positive männliche Modelle als Vorbild und Orientierungshilfe zu vermitteln, um sie in ihrer Identitätsfindung zu unterstützen. Inzwischen liegen sozialpädagogische Konzepte (Konzeption) vor, die von zwei Arbeitsprinzipien ausgehen:
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