Der B. läßt in seiner extremen Position nur das objektive (s. Objektivität) und meßbare Verhalten als Forschungsobjekt zu. Selbstbeobachtung (s. Introspektion) oder die Analyse von inneren seelischen Vorgängen werden als unwissenschaftlich abgelehnt.
Der B. hat sich besonders in der Lernpsychologie (s. Lernen) entfalten können. Die Voraussetzungen für kontrollierte (s. Kontrolle) Experimente sowie für objektive Verhaltensbeobachtungen (s. Beobachtung) und -messungen waren hier relativ günstig. Experimentiert wurde mit Tieren (z.B. Ratten) in klar aufgebauten Versuchssituationen (z.B. im Labyrinth). Untersucht wurden ausschließlich die funktionalen, beobachtbaren Beziehungen zwischen Reizgegebenheiten (s. Reiz) und Reaktionen. Die Ergebnisse wurden auf das soziale Verhalten des Menschen übertragen.
Der frühe B. ist als reine Reiz-Reaktions-Psychologie zu verstehen, der die dazwischen ablaufenden, nicht beobachtbaren Vorgänge unberücksichtigt ließ. Der spätere Neobehaviorismus hat die intervenierenden Variablen (TOLMAN) mit einbezogen, um auch die nicht direkt beobachtbaren Vorgänge im Organismus in den theoretischen Ansatz mit einzubeziehen. Der behavioristische Grundsatz wird dabei nicht verletzt, da die intervenierenden Variablen nur als theoretische Konstrukte angesehen werden. Diese Konstrukte werden durch die Versuchsbedingungen konkretisiert und stehen damit in direkter Beziehung zum beobachtbaren Geschehen (Reiz-Organismus-Reaktions-Psychologie).