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1. Der griechische Arzt Claudius GALENUS führte den Begriff L. ein. L. ist die Bezeichnung für das Innenohr (s. Ohr) bzw. das eigentliche Sinnesorgan. Zum L. gehören das knöcherne und häutige L. mit Vorhof, die Bogengänge und die Schnecke (s. Cochlea).
2. Das L. wurde 1899 von W.S. SMALL in Amerika eingeführt und bezeichnet einen Kasten mit unübersichtlichen Gängen und Sackgassen für Tierversuche. Mithilfe des L.s soll das Lernen durch Versuch und Irrtum experimentell (s. Experiment) untersucht werden.
Beispiel: Eine Ratte muß einen erstrebten Reiz (Futter) suchen, dabei schädliche Reize (Stromschläge) meiden lernen usw. Untersucht wird vor allem die Anzahl der Wiederholungen, die bis zur richtigen Lösung notwendig ist. Dies nennt sich Lernen am Erfolg.
Weiterhin wird die Zahl der Fehler studiert, die bis zur richtigen Lösung gemacht werden, als auch die Rolle der Motive (Wird bei Hunger oder Angst schneller gelernt?) sowie die Merkfähigkeit des Versuchstiers.1912 führten HICKS und CARR Labyrinthversuche auch mit Menschen durch, meist jedoch in anderer Form: Mit verbundenen Augen und nur mithilfe der Finger mußten Wege, Griffel oder Zeichenstifte gefunden werden. Als Labyrinthversuche gelten alle Lernapparate, bei denen zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu entscheiden ist.