Definition:
Bezeichnung für eine körperliche und geistige Erholungsphase, in der der Schlafende mehr oder weniger bewegungslos und entspannt verharrt. Der Schlafende spricht auf äußere Reize kaum an und seine Bewußtseinstätigkeit (s. Bewußtsein) ist stark herabgesetzt. Im Unterschied zum Koma werden jedoch einzelne Sinnesreize selektiv wahrgenommen (s. Sinne, Reiz, Wahrnehmung), der Schlafende ist jederzeit weckbar. Im S. wird die Tätigkeit der inneren Organe vor allem vom Parasympathikus (s. autonomes Nervensystems) gesteuert. Atmung und Herzschlag sind verlangsamt, die Muskeln werden vermindert durchblutet. In jeder Nacht werden verschiedene Schlafphasen 4-5mal durchlaufen. Durch Messung der Gehirnströme (s. EEG) und der Augenbewegungen (s. REM) wurden verschiedene Schlafstadien erkannt und wie folgt eingeteilt: Stadium A: Stadium der Ermüdung, Absinken der Wachheit, im EEG werden Alpha-Wellen kleiner, seltener und langsamer;
Stadium B: Einschlafstadium mit Verschwinden der Alpha-Wellen und Auftreten von flachen Theta-Komponenten;
Stadium C: leichter S., Auftreten von sog. Schlafspindeln (gruppierte Beta-Wellen);
Stadium D: tiefer S., unregelmäßige Delta-Wellen, Verschwinden der Spindelaktivität;
Stadium E: Tiefschlaf, im EEG große synchrone Delta-Wellen.
Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird von der physiologischen Uhr gesteuert und durch den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus auf 24 Stunden synchronisiert (s. circadiane Periodik, Biorhythmus). Völliger Schlafentzug mindert die Konzentrationsfähigkeit und führt nach ca. 60 Stunden zu optischen und akustischen Halluzinationen und paranoiden Vorstellungen (s. Wahn, Paranoia).