Die Entstehung der H. ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, daß im hypnotischen Zustand physiologische Gegebenheiten mit psychologischen Bedingungen verflochten sind. Auf diese Weise kommt es wahrscheinlich zu Blockierungen in der Großhirnrinde (s. Cortex cerebri, Telencephalon), wodurch sensorische wie motorische (s. Motorik, Sensomotorik) Umsteuerungen möglich sind.
Um eine H. einzuleiten, werden meist optische Mittel (Fixierung einer Fingerspitze), chemische Reize (Schlafmittel) oder die Stimme des Hypnotiseurs eingesetzt. Es ist nicht möglich, jemanden gegen seinen Willen zu hypnotisieren. Die H. setzt immer das Eingehen einer Abhängigkeitsbeziehung (s. Abhängigkeit) zum Hypnotiseur voraus. Gleichzeitig ist eine hohe Empfänglichkeit für Suggestion erforderlich.
Die leichten Stadien der H. werden von den meisten Erwachsenen noch erreicht; zu den tiefen Stadien gelangen nur noch 20-30%. Mit zunehmender Tiefe der H. können körperliche und psychische Veränderungen auftreten: längere Muskelstarre (s. Muskel), Aufhebung der Schmerzreaktion (s. Reaktion) oder verstärktes Erinnerungsvermögen (s. Erinnerung). Willensäußerungen des Hypnotiseurs werden weitgehend übernommen, wobei die hypnotisierte Person die eigenen Reaktionen mehr als theaterhaft erlebt. Nach dem Aufwecken aus der H. fehlt der hypnotisierten Person manchmal die Erinnerung an den vorhergehenden Zustand. In H. erteilte Aufträge können von der hypnotisierten Person später im Wachzustand unbewußt spontan ausgeführt werden (s. Unbewußtes). Es gibt hier jedoch Grenzen, d.h. daß die hypnotisierte Person keine Verbrechen begeht, wenn sie ohne H. nicht auch dazu hätte bewogen werden können.
H. ist eines der ältesten seelischen Heilverfahren, das auch heute noch zur Bekämpfung von akutem Schmerz oder als unterstützendes therapeutisches Verfahren (z.B. autogenes Training) angewandt wird.
Hinweise zur Form: Richtungsgebärde