Bei den menschlichen G.n spricht man auch von Gesten. Darunter versteht man erworbene Einzelbewegungen des Körpers (z.B. Hände und Kopf), die seelische Vorgänge begleiten, darstellen oder unterstreichen. Gesten sind eine Verständigungshilfe und unterstützen bzw. ersetzen die Sprache. Die Gebärdensprache z.B. ist ein aus Gesten hervorgegangenes Kommunikationsmittel (s. Kommunikation). Sie hat sich in natürlicher Weise unter Gehörlosen (s. Gehörlosigkeit) entwickelt. In der Gebärdensprachforschung wird der Begriff G. eingegrenzt auf konventionelle Handzeichen als Bedeutungsträger (s. Bedeutung), ähnlich den Wörtern in der Lautsprache.
Von den Instinkt- und menschlichen G.n sind weiterhin die rein künstlichen G.n im Sinne konventionalisierter Zeichen abzugrenzen. Diese basieren auf einer Vereinbarung über den Sinn dieser G.n innerhalb bestimmter Berufsgruppen (s. Gruppe). Beispiel: Jäger oder Soldaten verwenden vor allem dann G.n, wenn der Verzicht von Worten für sie von Vorteil ist.