Zu dieser Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft oder Person und Gemeinschaft sind von verschiedenen Autoren zwei unterschiedliche Erklärungsansätze entwickelt worden: Eine Seite vertritt die Auffassung, dass das Individuum die einmaligen Züge seines Wesens aus sich selbst heraus entwickelt und dabei genügend viele Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen schafft, die dann soziales Leben ermöglichen. Andere Autoren sehen den Menschen zunächst als ein unbeschriebenes Blatt, der seine individuellen Züge erst im Laufe seiner Entwicklung und in Abhängigkeit von den sozialen Verhältnissen, unter denen er heranwächst, ausbildet (Sozialisation).
Beide Sichtweisen sind auch für die Soziale Arbeit von praktischer Bedeutung. Die soziale Problemlage eines Klienten kann nach diesen unterschiedlichen Grundauffassungen sehr verschieden verstanden und auf sehr verschiedene Weise behandelt werden. Problembezogen und fachlich angemessen ist die Berücksichtigung beider Ansätze und ihre Verbindung bei der Lösung konkreter Problemlagen.
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