1. Gewährspersonen:
    Es handelt sich um 3 männliche und 2 weibliche Personen im Alter zwischen 26 und 75 Jahren. Vier sind seit ihrer Geburt gehörlos, eine Person nach dem Spracherwerb im 6. Lebensjahr ertaubt. Zwei Personen sind Kinder hörender Eltern und haben erst im Kontakt mit Gehörlosen in der Schule oder im Gehörlosenverein die DGS erlernt. Zwei Personen haben gehörlose Eltern, bei einer Person ist nur ein Elternteil gehörlos. Sie haben DGS von Geburt an in der Familie gelernt.


  2. Gehörlose Mitarbeiter:
    Dies sind drei männliche Personen im Alter zwischen 24 und 27 Jahren, zwei sind von Geburt an gehörlos, einer seit dem 3. Lebensjahr schwerhörig. Alle drei haben hörende Eltern, ein Gehörloser hat noch einen gehörlosen jüngeren Bruder. Eine gehörlose Person benutzt die Gebärdensprache seit ihrem 3. Lebensjahr, die andere seit ihrem 4. Lebensjahr. Die schwerhörige Person benutzt die DGS seit ihrem 11. Lebensjahr. Sie haben regelmäßigen Kontakt mit Gehörlosen im Verein oder privat.


  3. NETZ:
    Symmetrische Zweihandgebärde,
    offene 5-Finger-Hand, die Handinnenflächen zeigen zum Körper hin, die Fingerrücken der dominanten Hand (s. Auswahl und Darstellung der Gebärden) berühren die Fingerinnenseite der nichtdominanten Hand und überlagern sie so, daß eine gitterartige Struktur entsteht.


  4. MINUS:
    Nichtsymmetrische Zweihandgebärde, nichtdominante Hand:
    Flachhand, die Handinnenfläche zeigt nach vorne, die Fingerspitzen schräg zur Seite weg; dominante Hand: Die G-Handform schlägt mit der daumenseitigen Handkante auf die Handinnenfläche der nichtdominanten Hand.


  5. Varianten:
    Der Begriff 'Variante' wird hier nicht im streng linguistischen Sinne der freien Variation verwendet. Es handelt sich entweder um eine alternative Ausführung einer Gebärde, bei der Handform, Handstellung, Ausführungsstelle oder Bewegung verändert sind, oder um eine völlig andere Form, die einen spezifischen Bedeutungsaspekt ausdrücken kann, aber nicht unbedingt muß. Auf eine genauere Bedeutungsangabe bzw. -unterscheidung haben wir verzichtet, da sie mehr spekulativ als empirisch fundiert gewesen wäre.


  6. Verweise auf 'Psychologie':
    Die Verweise auf den Eintrag
    'Psychologie' fehlen, da dieser als selbstverständlich vorausgesetzt wird und die Vielzahl der dadurch benötigten Verweise die Lesbarkeit der Texte beeinträchtigt hätte.


  7. Händigkeit:
    Abweichend von unserer Absicht, Gebärden in ihrer Grundform darzustellen, haben sich einige Ausnahmen eingeschlichen. So sind
    Generation (Var. 3/3), Korrelation und Schlaf (Var. 1/2) als Einhandgebärden abgebildet, obwohl sie zweihändig ausgeführt werden.


  8. GEBEN:
    Einhandgebärde,
    Flachhand, Handinnenfläche nach oben.


  9. SCHAUEN:
    V-Handform; im Unterschied zu SEHEN ist die Handinnenfläche nach vorne unten gerichtet.


  10. FLIESSEN:
    Offene
    offene 5-Finger-Hand mit Fingerspiel; die Handinnenfläche zeigt nach unten, die Hände bewegen sich vom Körper weg.


  11. Verweise zwischen einfachen und kombinierten Gebärden:
    Durch die Vielzahl kombinierter Gebärdenformen sind die Verweise oft redundant (vgl. Psychologie (Var.
    1+2/2) als Extrembeispiel). Aus systematischen Gründen ließ sich dies leider nicht vermeiden.

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