Ein Knochenbruch ist eine teilweise oder vollständige Unterbrechung eines Knochens. Der medizinische Fachbegriff ist Fraktur. Beim vollständigen Knochenbruch wird der Knochen in mindestens zwei Teile geteilt, die durch einen Bruchspalt getrennt sind, beim unvollständigen entstehen Risse, Spalten oder Stufen im Knochengewebe. Man spricht auch nur vom Bruch, meint aber eine Fraktur, im Unterschied zur Hernie, einem Weichteilbruch, für den ebenfalls die Kurzform Bruch verwendet wird.Die Ursache eines Knochenbruchs ist meistens eine Verletzung als Folge einer Gewalteinwirkung auf den Körper. Dadurch kann der Knochen zu stark gebogen, gedehnt, gestaucht oder gestreckt werden. Die Bruchformen reichen von einem einfachen, glatten Bruch bis zu einem Trümmer- oder Splitterbruch. Eine sogenannte Spontanfraktur ohne unmittelbare Gewalteinwirkung kann die Folge einer Dauerbelastung sein, die das Knochengewebe ermüdet. Weitere Ursachen sind Osteoporose und Knochentumoren.
Werden die Haut und Weichteile über der Bruchstelle ebenfalls verletzt, spricht man von einem offenen Bruch, bei dem eine erhöhte Infektionsgefahr besteht.
Bei Kindern bleibt die noch sehr elastische Knochenhaut oft unverletzt. Man nennt diese Form des Knochenbruchs Grünholzfraktur, da grüne Äste sich beim Biegen ähnlich verhalten.
Im Rahmen der Ersten Hilfe sollte eine offene Wunde verbunden und ein gebrochener Arm oder ein gebrochenes Bein ruhig gestellt oder geschient werden. Im Krankenhaus geht der Chirurg bei der Behandlung folgendermaßen vor:
- Nach genauer Diagnose durch Tasten und Röntgen werden die Knochenbruchstücke in die ursprüngliche Position gebracht, in der sie auch wieder zusammenwachsen sollen. Manchmal ist dazu eine Operation notwendig, bei der die Knochenbruchstücke durch Nägel, Platten oder Drähte in der gewünschten Position fixiert werden. Bei komplizierten Brüchen ist eine vollständige Wiederherstellung häufig nicht möglich.
- Das betroffene Körperteil wird so lange ruhig gestellt, zum Beispiel durch einen Gipsverband oder eine Schiene, bis der Bruch verheilt ist.
- Für die Rehabilitation ist oft Krankengymnastik erforderlich.
- Bei länger dauernden Heilungsprozessen werden gerinnungshemmende Medikamente verabreicht, um eine Thrombose zu verhindern.
Nach der Heilung des Knochenbruchs bleibt an der Bruchstelle eine sogenannte Knochennarbe, auch Kallus genannt.