G. ist die Bezeichnung für eine diagnostische Methode (s. Diagnostik), bei der aufgrund von Untersuchungen und Deutungen der individuellen Handschrift (s. Individuum) Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Schreibenden gezogen werden sollen. Viele Untersuchungen ergaben zwar Zusammenhänge zwischen Merkmalen der Handschrift und der Persönlichkeit, dennoch sind diese zu gering, um die G. alleine als nützliche Methode in der Persönlichkeitsdiagnostik verwenden zu können.
Die G. ist als wissenschaftliche Methode sehr umstritten. In der amerikanischen Psychologie wird sie als nutzlose Methode abgelehnt (J.P. GUILFORD). Die G. kann nur mit größter Schwierigkeit auf ihre Objektivität, Reliabilität und Validität hin überprüft werden. Insofern sollte die G. nicht als alleiniges Verfahren angewendet werden, wenn es darum geht, Aufschluß über die Persönlichkeit eines Menschen zu gewinnen.
Unabhängig von der oben genannten Problematik wird die G. vor allem bei der Personalauslese bevorzugt angewendet, weil leicht an Schriftproben heranzukommen ist (z.B. handschriftlicher Lebenslauf bei einer Bewerbung).
Bei der Erstellung von Schriftexpertisen, in denen z.B. die Echtheit von Kaufverträgen, Testamenten und Unterschriften untersucht wird, ist die G. erfolgreich.