Definition:
Unter S. versteht man die Umwandlung des (unbefriedigten) Geschlechtstriebs (s. Geschlecht, Trieb) in eine geistige Leistung. Der Begriff stammt aus der Psychoanalyse. Nach S. FREUD versteht man darunter die Umlenkung von sexueller Triebenergie (s. Libido) in kulturell wertvolle und sozial anerkannte Verhaltensweisen (s. Kultur, Wert, Verhalten). Beispiel: Ein Kind spielt gerne mit seinem Kot und wird von den Eltern daran gehindert. Als Reaktion auf dieses Verbot kann später eine zwanghafte Sauberkeit eintreten (s. Zwang) oder aber eine Vorliebe für das Malen sowie andere künstlerische Tätigkeiten entstehen.Neuere Überlegungen bestreiten nicht die Möglichkeit der S. als Abwehr (s. Abwehrmechanismus) unerwünschter Motive. Es ist jedoch nicht sicher, ob jede künstlerische Tätigkeit auf S. zurückzuführen ist, die ursprünglich einer anderen Richtung der menschlichen Triebhaftigkeit galten.