Schweigepflicht

• Englisch professional discretion; professional secrecy
• Definition Jeder Arzt unterliegt der Schweigepflicht, das heißt er darf medizinische oder persönliche Informationen über einen Patienten an niemanden weitergeben. Dazu gehört auch der Arztbesuch selbst. Nicht nur Ärzte, auch das Personal in Arztpraxis, Krankenhaus oder Gesundheitsamt wie zum Beispiel Krankenschwester, Krankenpfleger, Masseur oder Physiotherapeutin sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Wer die Schweigepflicht verletzt, kann zu einer Geld- oder Freiheitsstrafe verurteilt werden.

  Nur der Patient selbst kann den Arzt von der Schweigepflicht, die die Grundlage für das Vertrauen zwischen Arzt und Patient ist, entbinden. Dies trifft in der Regel auch für Untersuchungen vor Abschluss eines Versicherungsvertrags oder in eingeschränkter Form vor Einstellungsuntersuchungen zu.

  Die Schweigepflicht ist aufgehoben, wenn der Arzt beim Patienten eine meldepflichtige Krankheit feststellt oder wenn er seine eigenen Rechte verteidigen muss, zum Beispiel in einem Verfahren wegen eines Behandlungsfehlers.

  Sind andere Menschen gefährdet, zum Beispiel durch Straftaten oder bei Vernachlässigung und Missbrauch von Kindern, muss der Arzt abwägen, ob der Schutz der Opfer schwerer wiegt als die Schweigepflicht.

• Thematisch verwandte Fachbegriffe sexuelle Gewalt
• Sachgruppen
  • Gesundheitswesen

1. 1849		SCHWEIGEN1 PFLICHT2 (Mundgestik) pflicht
2. 1850		SCHWEIGEN2 PFLICHT3
3. 1851		VERSCHWIEGEN PFLICHT4