Als Vergiftung bezeichnet man eine Erkrankung, die durch die Aufnahme oder den Kontakt mit giftigen Substanzen ausgelöst wird. Auch körpereigene Stoffe können eine Vergiftung auslösen. Man spricht dann von einer Toxikose, die zum Beispiel während der Schwangerschaft auftreten kann.Die Schwere der Vergiftung hängt von Art und Menge des Giftes sowie vom Gesundheitszustand des Betroffenen ab. Eine akute Vergiftung ist meist die Folge eines Unfalls oder eines Suizidversuchs und ist ein Notfall. Eine chronische Vergiftung entsteht, wenn man längere Zeit schädigenden Substanzen ausgesetzt ist. Dies ist besonders bei bestimmten Berufen der Fall wie zum Beispiel beim Maler oder Lackierer, der Lösungsmittel einatmet. Viele der dadurch verursachten Erkrankungen sind als Berufskrankheiten anerkannt.
Giftstoffe können auf unterschiedliche Art in den Körper gelangen:
- oral, zum Beispiel durch Trinken von ätzenden Säuren oder Laugen, Einnahme von Tabletten, Alkohol, giftigen oder verdorbenen Lebensmitteln,
- über die Lunge durch das Einatmen giftiger Gase oder Dämpfe,
- über die Haut, zum Beispiel durch Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Benzin. Diese Giftstoffe bezeichnet man auch als Kontaktgifte.
Symptome einer Vergiftung sind:
Bei Verdacht auf Vergiftung sollte man über die Notrufnummer 112 sofort einen Notarzt rufen. In vielen Großstädten gibt es eine Giftnotrufzentrale.
Im Rahmen der Ersten Hilfe sollte man Folgendes beachten:
- Giftreste oder Medikamentenverpackungen aufbewahren; Erbrochenes aufbewahren, damit die Giftstoffe bestimmt werden können;
- bei Atemgiften erst für Frischluftzufuhr sorgen, bevor der Betroffene geborgen wird; dabei sich selbst schützen;
- bei Gasvergiftungen kein offenes Feuer entfachen, zum Beispiel durch das Anzünden einer Zigarette; Strom und Türklingel abstellen, um eine Explosion zu vermeiden;
- bei Kontaktgiften die Kleidung entfernen und die betroffenen Hautstellen, auch die Augen, mit viel frischem Wasser waschen, dabei zum Eigenschutz Handschuhe tragen;
- bei schaumbildenden Giften kein Erbrechen auslösen, da sonst Erstickungsgefahr besteht. Bei Kleinkindern grundsätzlich kein Erbrechen auslösen.